Es gibt ein Davor und ein Danach. In meinem ersten beruflichen Lebensabschnitt war ich Modefotograf und später für Zeitschriften und in der Werbung tätig. Kampagnen gestalten, an Teams zu bauen, kreatives Machen und Kommunikation liegen mir im Blut. Ich bringe gerne gute Dinge voran.
Allerdings wollte ich an einem bestimmten Punkt meines Lebens nicht mehr weiter den Konsum befeuern und manch sinnloses Produkt erfolgreich verkaufen helfen. Damit begann mein Kapitel der Sinnsuche.
Die startete auf einem Bauernhof. Dort habe ich mitgearbeitet und meine in der Werbung angeschlagene Seele kuriert. Außerdem haben mir der Umgang mit den Tieren, die sinnvollen Tätigkeiten für den Hof und das soziale Miteinander geholfen, meinen Kompass neu zu justieren. Das war für mich der Zugang zur Sozialen Landwirtschaft.
Mehr durch glückliche Umstände konnte ich danach in die Gestaltung von Politik, als Kampagnenleiter einsteigen, für Themen der direkten Demokratie. Unter anderem war ich beteiligt am erfolgreichsten bayerischen Volksbegehren. Durch diese Erfahrung wurden meine Sinne geschärft. Für die Demokratie und wie in ihr gelingender Zusammenhalt ermöglicht werden kann.
Ich habe jetzt Verträge mit Bürgermeistern, die ich in der Gestaltung der Kommunalpolitik berate. Die Kooperation ist natürlich vertraulich.
Gerade passiert so viel, in der Welt, aber auch in Deutschland. Mittlerweile wünsche ich mir, dass wir die Demokratie zusammen erhalten können. Ein solcher Gedanke ist neu für mich. Die entscheidende Ebene dafür ist die kommunale. Ich möchte meinen Beitrag leisten.
In den letzten Jahren war ich darüber hinaus an der Entwicklung von Start-ups als Mitinitiator beteiligt. Auch in diesen Projekten ging es um Politik um die Soziale Landwirtschaft. Die beiden Bereiche haben mehr miteinander zu tun, als das auf den ersten Blick erscheint. Denn das Soziale ist immer mit gesetzlichen Regeln verbunden und Landwirtschaft ohnehin, seit Jahrzehnten.
Mein Einstieg in das Thema Soziale Landwirtschaft begann, genau genommen, mit dem Projekt FoodHub-München, den ich als einer der Initiatorinnen mit aufgebaut habe. Der FoodHub-München ist als Genossenschaft gegründet, ein solidarischer Supermarkt, in dem die Mitglieder ehrenamtlich mitarbeiten. Den Bauernhöfen können höhere Preise für ihre regional und saisonal produzierte Lebensmittel bezahlt werden, ähnlich wie bei der Direktvermarktung. Es ist eine Gemeinschaft entstanden, zwischen den Städtern und den Hoffamilien. Man kennt sich, versteht sich und übernimmt Verantwortung füreinander. Das ergibt langfristige Beziehungen, die belastbar sind.
Ein weiteres Start-up, Zukunft Pflegebauernhof, entstand in der Absicht, möglichst vielen älteren Menschen zu ermöglichen, statt in einem Pflegeheim, auf einem Bauernhof einen glücklichen und mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit letzten Lebensabschnitt zu erleben. Mehrere Höfe habe ich begleiten dürfen, bei der Umsetzung des Konzepts und dem Antragstellen von staatlichen Fördergeldern.